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Flüchtlingslager in Tripolis geschlossen, Probleme mit finanziellen Hilfen für NGOs (20.04.2018 10:26:45)

20.04.2018

 

5 von der Regierung unterhaltene "Flüchtlingslager" in Tripolis sind geschlossen worden. Über 30.000 Flüchtlinge wissen nicht, wohin sie sollen.

Versprochene Gelder für NGOs werden nicht ausgezahlt oder nur so wenig , das es für das Gehalt der Mitarbeiter reicht. Die NGOs haben aber Angst vor einem Einsatz in Libyen und reisen erst gar nicht an. Wir haben viele der Kollegen kontaktiert und Hilfe angeboten, da wir zahlreiche Mitarbeiter vor Ort im Einsatz haben und auch eigene Projekte seit Jahren umsetzten, außerdem sind wir in der Lage Kollegen zu schützen.

Die meisten der vom Ausland unterstützten NGOs haben im Land keine Ansprechpartner und auch Büros befinden sich nicht in Libyen.

Das bedeutet, die vielen Mio. Euro von denen man liest, erreichen weder NGOs noch Projekte, die Flüchtlinge bekommen keine Hilfe.

Auch wenn man in Europa merkt das weniger Flüchtlinge über das Mittelmeer kommen....in Libyen stauen sie sich, denn die Einreise über (unter anderem) die Südgrenzen, reißt nicht ab. Registriert sind über 700.000 Flüchtlinge, zahlreiche nicht registrierte kommen hinzu. Diese Zahlen steigen jeden Tag.

Ich habe von den Plänen der EU, ein riesiges Flüchtlingslager in Libyen bauen zu wollen, bereits hier berichtet. In Libyen lehnt man diese Pläne ab.  (siehe dazu meinen älteren Bericht)

Einige Länder sind in der Vergangenheit ihrer Verantwortung nicht nachgekommen und haben Probleme nach Libyen verlagert. 

Die libysche Bevölkerung bekommt nur sehr geringe Geldbeträge in der Bank, keine Reisedokumente (die wenigsten verfügen bereits über den neuen "blauen" Pass und so können sie  das Land nicht verlassen, die meisten der über eine Mio. Libyer im Ausland haben ebenfalls keine gültigen Reisedokumente, eine Einreise ist ihnen nicht möglich), es gibt keinen Strom, kein Gas, keine ausreichende medizinische Versorgung (viele Medikamente fehlen, darunter auch Zytostatika und Antidiabetika), Lebensmittelpreise sind stark gestiegen, einiges gibt es gar nicht. Wir haben zeitweise bis zu einer Mio. Binnenflüchtlinge im Land. Über eine Mio. Menschen wären auf humanitäre Hilfe angewiesen, die es NICHT GIBT.

 

 
 

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